BHV und IHK zertifizierte Hundeerzieher- und Verhaltensberaterin
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Gedanken zum Hund - Der Hundeblog
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Märchen der Hundewelt:
"Ein Hund, der mit dem Schwanz wedelt, ist freundlich"

Eines der am weitverbreitetsten Märchen der Hundewelt:
„Ein Hund, der mit dem Schwanz wedelt, ist freundlich“.
Das stimmt so leider nicht immer. Mit der Rute wedeln ist lediglich ein Zeichen von Erregung, nicht unbedingt von Freude.
Das Schwanzwedeln ist Teil des Ausdrucksverhaltens und der Kommunikation des Hundes und muss im Zusammenspiel mit anderen Gesten und unter Berücksichtigung der Art des Wedelns beurteilt werden. Es besteht beispielsweise ein Unterschied, ob der wedelnde Schwanz dabei hoch oder niedrig gehalten wird, ob er schnell oder langsam bewegt wird, und ob der gesamte Körper dabei eher locker oder verkrampft ist.
So kann das Schwanzwedeln also Hinweise auf unterschiedlichste Gemütszustände liefern.
Hier ein paar Beispiele:
- Freude: Auf diese am häufigsten assoziierte Gemütsregung deutet das Schwanzwedeln vor allem dann hin, wenn es in lockeren, schnellen Bewegungen und mit hocherhobener Rute ausgeführt wird. Bei besonders großer Freude auch mal im Kreis drehend, wie ein Hubschrauber.
- Anspannung oder Nervosität: Auch in Situationen, in denen der Hund etwas Neues entdeckt (z.B. einen fremden Menschen, ein anderes Tier, einen neuen Gegenstand, …) wedelt der Hund oft mit dem Schwanz. Allerdings wirkt dann der ganze Körper verkrampfter und angespannter.
- Angst: Wenn der Schwanz des Hundes eher langsam und dicht über den Boden gewedelt wird und sich dabei versteift, dann ist das ein Anzeichen für Ängstlichkeit.
- Aggressivität: Sogar Aggressivität kann mit dem Wedeln signalisiert werden. Diese zeigt sich in schnellen, starren Bewegungen mit ganz kurzem Wedeln. Selbst ohne lautes Knurren, welches wir üblicherweise in erster Linie mit Angriffslust in Verbindung bringen, lässt ein solches Verhalten auf aggressive Stimmung schließen.
Es gibt allerdings noch viele weitere Gemütszustände, die mit dem Schwanzwedeln ausgedrückt werden können. Es ist immer eine Frage der Gesamtsituation und der restlichen Körpersprache des Hundes. Wichtig ist aber, dass Schwanzwedeln nicht immer ein Ausdruck von Freude ist! Wenn Sie die Körpersprache Ihres Hundes lesen lernen wollen, habe ich nachfolgende Buchempfehlung für Sie. Und wenn Sie mal mit einem professionellen Blick in der Körpersprache Ihres eigenen Hundes geschult werden wollen, dann melden Sie sich bei mir.
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